Paderborn

Chorausflug ins Westfalenland nach Paderborn am 24.08.2019

 

Endlich war es so weit: unser Chorausflug war da. Er führte uns dieses Jahr ins Westfalenland nach Paderborn. Pünktlich um 8.30 Uhr haben sich 25 Teilnehmer und 2 Kinder am Gleiwitzer Platz getroffen. Alle waren bester Laune und die Sonne strahlte vom blauem Himmel. Mechthild hat als erstes Stadtpläne und eine kurze Beschreibung über Paderborn verteilt. Es folgte eine kurze Ansprache von unserem Busfahrer Berni. In langsamen bedächtigen Worten forderte er uns auf, uns doch bitte vorschriftsmäßig anzuschnallen. Damit, wenn uns die Trachtengruppe in grün anhält, niemand Strafe zahlen muss.
Kommentar: Dann wären das Förster. Die sind jetzt blau!

Berni fragte uns tatsächlich, ob wir eine kurze Pause machen sollen.
Es gab ein einstimmiges „JA“. Was `ne Frage bei so viel Frauen und wie immer einem beachtlichen Vorrat an Sekt usw. Die versprochene kurze Pause machten wir um 9.45 Uhr.
Ein Stündchen später um 10.45 Uhr waren wir dann am Ziel.

Wir hatten Zeit für einen kurzen Spaziergang, bevor wir uns um 12 Uhr am Brauhaus zum Mittagessen wieder getroffen haben.
Danach hatten wir Zeit die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.
Um 14.30 Uhr waren wir am Dom zu Paderborn zur Stadtführung verabredet. Da wir alle zu früh waren, haben wir die Zeit für ein Gruppenfoto genutzt und dabei das Lied „Du, wir sind da“ gesungen. Stimmt ja auch! Das hat natürlich einige Leute angelockt. Ich wollte schon mit einem Hut rumgehen. Aber Franziska („Chorkind“) wollte ihre Mütze dafür leider nicht hergeben.

Mit unserer Stadtführerin folgte ein sehr unterhaltsamer wie informativer Stadtrundgang. Er begann natürlich am Dom, der auch Bischofsitz ist. Dort beindruckte das riesengroße Grabmal von Heinrich I. und die schmiedeeisernen Gitter an den Seitenkapellen, sogenannte Perspektivgitter. Den Dom gibt es auch im Miniformat, gebaut von einigen Paderborner Jugendlichen aus 20.000 Legosteinen und 1000 Stunden Arbeit. Der Dom selber ist gar nicht so alt, wie er scheint. Er musste nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut werden. Der Weg führte uns hinaus zum berühmten „Drei-Hasen-Fenster“.

Na wer kann sich noch an den Spruch erinnern?
„Der Hasen und der Ohren drei und doch hat jeder Hase zwei.“ Handwerksburschen auf der Walz mussten es, zum Beweis dagewesen zu sein, zeichnen können. Gut dass ich das nicht muss. Unter dem Fenster steht ein steinerner Pfau. Es soll der Legende nach den Weg gezeigt haben, als im 9. Jahrhundert die Gebeine vom Heiligen Liborius von Le Mans nach Paderborn gebracht wurden. Das war 830 eine Idee vom Erzdiakon Meinolf, weil sich die Sachsen nicht so recht bekehren lassen wollten. Seitdem besteht auch die Städtepartnerschaft zwischen Le Mans und Paderborn. Wie so oft bleiben Geschichten und Legenden am besten im Gedächtnis. Durch den Dom zurück gelangten wir zur Bartholomäuskapelle. Erbaut 1017 ist sie die älteste Hallenkirche auf deutschem Boden. Im Inneren ein schlichter weißer Raum mit einer wahnsinnigen Akustik, die durch die besondere Form des Gewölbes entsteht. Der Ton einer Stimmgabel hallt 11 Sekunden nach. Natürlich mussten wird das gleich ausprobieren und singen. War doch wohl klar, oder? „Du, wir sind da“ und „Sing and pray“ klang wie ein Hundertmann-Chor. Einfach toll!
Schon beeindruckend was in grauer Vorzeit mit einfachsten Mitteln alles gebaut werden konnte.
Wir haben auch Interessantes über den kürzesten Fluss Deutschlands, die Pader, erfahren, der der Stadt ihren Namen gegeben hat. Er hat mehrere Quellen und fließt sehr schnell und ist stellenweise mit 12 Grad ganz schön kühl. Sie mündet nach nur 4 km in die Lippe, was der besonderen Hanglage von Paderborn geschuldet ist. Die Bewohner haben einzelnen Abschnitten verschiedene Namen gegeben, wie z. B. der heutigen Straße „Auf den Dielen“. Dort reichte der Paderarm bis fast an die Häuser heran. Der erforderliche Fahr- und Fußweg bestand lediglich aus einer Lage Dielen und Brettern. Diese Dielen sind im Stadtwappen dargestellt.
Unsere Stadtführerin ist mit uns an eine Uferstelle gegangen und wir mussten alle gleichzeitig hochspringen. Einige Augenblicke später konnten wir sehen, wie an einigen Stellen Bläschen hochsprudelten.
Anschließend haben wir das älteste Haus von Paderborn gesehen Das Adam-und-Eva-Haus ist eines der schönsten Fachwerkhäuser in Paderborn. Um 1560 erbaut zeichnet sich das dreigeschossige Fachwerkgiebelhaus durch seine reichen Schnitzereien aus. Der Schnitzfries erzählt von links nach rechts die Geschichte vom Sündenfall Adam und Evas mit dem Ende der Vertreibung aus dem Paradies. Heute ist dort die Verwaltung der Bücherei unterbracht.
Danach ging es zum Rathaus. Auffällig war das Obergeschoß mit seinen vielen Fenstern. In der Mitte prangt das Stadtwappen von Paderborn. Auf dem die Dielen symbolisch in Form von 4 „Strichen“ dargestellt sind. Und das Trauzimmer befindet sich in diesem historischen Gebäude.
Gegen 16.00 Uhr endete unser Rundgang auf dem Platz vor dem Stadttheater. Er liegt mitten in der Innenstadt und ist der modernste Platz Paderborns.
In diesem Bericht kann ich natürlich nicht den gesamten Inhalt des Rundgangs wiedergeben. Das sprengt dann doch den Rahmen. Ich hoffe aber, ich habe mir das Wichtigste und Interessanteste gemerkt.
Nach unserer Stadtführung hatten wir noch etwas Zeit, zum Shoppen, Kaffee trinken, Eis essen usw.

Ich möchte hier mal alle unsere „Fußlahmen“ sowie Matthias und Franziska (7 und 4 Jahre alt) loben, die alle gut mitgehalten haben und gar nicht so fußlahm waren.

Um 17.30 Uhr saßen alle wieder pünktlich im Bus voller neuer Eindrücke und wir machten uns fröhlich auf den Heimweg.
Da wir gut durchgekommen sind, waren wir um 19.15 Uhr wieder zurück.

Es war für alle ein wunderschöner Tag, deshalb ein ganz großes herzliches Dankeschön an unsere beiden Reiseleiterinnen Jasmina und Mechthild.

Bis zur nächsten Fahrt! Ich bin mal gespannt, wohin die Reise geht.

Eure Claudia